Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst

Die HAWK Holzminden gehört mit dem 1999 eingerichteten Studiengang „Immobilienwirtschaft und - management“ zu den ersten Hochschulen und Universitäten in Deutschland, die ein entsprechendes Lehr- und Ausbildungsangebot aufweisen konnten, und hat sich nunmehr in der Immobilienbranche anerkannt etabliert.

 

Der Fachbereich Management gliedert sich in drei Studiengänge, von denen hier zwei näher betrachtet werden: Zum einen der grundständige sechssemestrige Bachelor-Studiengang „Immobilienwirtschaft und -management“ und zum anderen der konsekutive viersemestrige Master-Studiengang „Immobilienmanagement“. Die anwendungsorientierten, national und international ausgerichteten immobilienwirtschaftlichen Studiengänge sind als Vollzeit und Präsenzstudiengänge ausgestaltet. Die Studiengänge führen jeweils zu berufsqualifizierenden Abschlüssen (Bachelor of Science und Master of Science). Beide Studiengänge sind seit 2013 von der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) akkreditiert.

 

Der Fachbereich Management ist eingebettet in die Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen in Holzminden, die sich in drei Fachbereiche aufteilt. Enge curriculare Beziehungen bestehen zum Fachbereich Bauen, da der durchaus interdisziplinäre Charakter der Immobilienbranche auch die Vermittlung von bau- und gebäudetechnischen Kompetenzen erfordert. Hier ergibt sich auch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal unserer Fakultät mit ihrem immobilienwirtschaftlichen Studienangebot gegenüber entsprechenden Studienangeboten anderer Hochschulen.

 

Studienangebot der HAWK Holzminden

Gegenüber den meisten anderen Hochschulen und Universitäten ist das immobilienwirtschaftliche Lehrangebot konsequent inter- und transdisziplinäres ausgerichtet. Das heißt, dass das Studium so strukturiert ist, dass die Studierenden ein breites, praxisorientiertes technisch, kaufmännisch und juristisch geprägtes Wissen vermittelt bekommen. Darüber hinaus wird das erworbene zu erwerbende Wissen gemäß den berufsfeldspezifischen Anforderungen in Projekten, Wahlpflichtfächern, Seminaren, Fallstudien und Exkursionen vertieft.

 

Die Studieninhalte sind dabei gleichermaßen auf die Bedürfnisse und Ausrichtung der Gesellschaft (bspw. soziologische und ökologische Aspekte) sowie auf die Bedürfnisse und Ausrichtung der Institutionen (bspw. ethische und ökonomische Aspekte) fokussiert. Der Aufbau des Studiums richtet sich einerseits an der Ebene des Untersuchungsgegenstandes und andererseits nach dem Lebenszykluskonzept von Immobilien aus.

 

Die Ausrichtung an den Ebenen des Untersuchungsgegenstandes meint, dass einer allgemeinhin akzeptierten hierarchischen Ausrichtung gefolgt wird, die als kleinste Einheit das Immobilienobjekt mit seinen baulichen, juristischen und wirtschaftlichen Eigenschaften ansieht. Die nachfolgend höhere Ebene aggregiert die Betrachtung auf einen Portfoliokontext, sprich der Allokation von Kapital auf eine Vielzahl an Einzelobjekten. Die Investementebene beinhaltet zum einen die Fokussierung auf den Immobilienmarkt als volkswirtschaftlichen Untersuchungsgegenstand sowie zum anderen auf die Konzeptionierung finanzwirtschaftlicher Produkte und Unternehmensstrukturen. Tangiert werden die hierarchischen Ebenen von grundlegenden Inhalten zu Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie zu Raumordnungspolitik und Behelfsthemen.

 

Die Ausrichtung am Lebenszykluskonzept meint, dass die jeweilige Ebene des Untersuchungsgegenstandes von der Konstruktionsphase über die Bestandsphase hin zur Verwertungsphase beleuchtet werden. Wesentliche Elemente der Konstruktionsphase sind folglich das Immobilien-Research und Controlling auf allen Ebenen sowie die Projektentwicklung inkl. Projektfinanzierung und das Projektmanagement tangiert von bauwissenschaftlichem Lehrinhalten auf der Objektebene. Die Wichtigkeit dieser Lebenszyklusphase wird nochmals durch die eigenständige Profilierung Projektentwicklung im Master-Studiengang unterstrichen.

 

Die Bestandsphase nimmt den Schwerpunkt der Curricula mit den primären Themen der Bestandsbewirtschaftung und der Optimierung von Prozessen innerhalb von baulichen Anlagen (Asset- und Propertymanagement plus Facility Management) sowie immobilienwirtschaftlich geprägten Organisationseinheiten (Immobilien-Portfolio- und Investmentmanagement) ein. Funktionale Aspekte der Immobilienwirtschaft, wie z. B. Bestandsfinanzierung, Immobilien-Wertermittlung und Immobilien-Marketing, ergänzen themenspezifisch die Schwerpunktmodule. Den Schwerpunktmodulen wird durch die eigenständigen Profilierungen „Facility Management“, „Portfoliomanagement“ und „Investment Banking“ ebenso Rechnung getragen. Ergänzt werden die immobilienwirtschaftlich orientierten Curricula durch ein Studium Generale.

 

Mit Sicherstellung eines berufspraktisch orientierten und qualitativ hochwertigen Studiums verfolgt der Fachbereich Management das Ziel, der Immobilienwirtschaft – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor – qualifizierte Hochschulabsolventen für ihre Aufgabenbereiche zur Verfügung zu stellen.

Für Studieninteressierte

Forschung an der HAWK Holzminden


Neben der Wissens- und Methodenvermittlung ist die HAWK Holzminden zunehmend auch in der Forschung engagiert. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind beispielsweise

  • Performance-Steigerung unter Wettbewerbs-Nachteilen – der wirtschaftliche und gesellschaftsrechtliche Nutzen von Big-Data-informierten Geschäftsmodellen in der Immobilienwirtschaft,
  • Behavioral Management am Beispiel des Managements von Wohnimmobilien im nationalen Kontext“, „Impacts of Social Web Intelligence for Real Estate Business,
  • Potentials of Social Web Monitoring Structures on Commercial Property Management,
  • Facility Management von Kommunen in Deutschland,
  • Simulationsmodell zur Prognose von Immobilienrenditen sowie
  • Wohnen im Ländlichen und urbanen Raum.

Der Knowhow-Transfer erfolgt einerseits durch die direkt am Forschungsprojekt teilnehmenden Personen unmittelbar in Wirtschaft und Praxis. Darüber hinaus ist geplant, noch im WiSe 2016/2017 das Norddeutsche Kompetenzzentrum für Immobilienwirtschaft als In-Institut an der HAWK am Standort Holzminden zu gründen. Dieses wird u. a. die Aufgabe übernehmen, einerseits bewährte Forschungsergebnisse in die Wissenschaft zu tragen und andererseits Forschungsaufträge aus Wirtschaft und Politik zu akquirieren.