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Anbieter von Asset Management Leistungen

Welche grundlegenden Unterscheidungen gibt es im Asset Management?

Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob Asset Management exklusiv für einen Auftraggeber/ Investor erbracht wird und ggf. auch eine enge gesellschaftsrechtliche Verbindung vorliegt (captives Asset Management) oder die Asset Management Gesellschaften als freie Dienstleistungsunternehmen für verschiedene Kunden arbeiten (non-captives Asset Management). In der Praxis kommen sehr häufig auch Mischformen verschiedenster Ausprägungen vor. Einige Unternehmen, die an dieser Broschüre mitgewirkt haben, arbeiten einerseits für ihre Gesellschaft inhouse, bieten aber auch gleichzeitig ihre Asset Management–Dienstleistung extern an. Aus Vereinfachungsgründen wird im Folgenden nur von Asset Management gesprochen, womit non-captives Asset Management gemeint ist.

 

Wie viele Gesellschaften bieten ihre Leistungen im Asset Management an?

Man kann davon ausgehen, dass mehr als 50 Asset Management Gesellschaften ihre Dienstleistung in Deutschland anbieten.

 

Gibt es einen Marktüberblick?

Bell Management Consultants veröffentlicht jährlich seit 2010 den Asset Management Report (AMR). Ziel des AMR ist es, mehr Transparenz in den Markt zu bringen. Der AMR bietet einen umfassenden Überblick über die am Markt aktiven Asset Management Gesellschaften mit deren Eckdaten und Geschäftsmodellen. Ebenso enthalten sind Marktentwicklungen und Marktpotentiale. Die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen ist in den Jahren stetig gewachsen. Inzwischen ist der AMR bei potentiellen Auftraggebern fest etabliert.

 

Nachfolgend werden einige Auszüge aus dem letzten Asset Management Report dargestellt. Basis bilden die Daten von 36 Asset Management Gesellschaften in Deutschland. Demnach umfasst das Gesamtvolumen der Asset Management Gesellschaften etwa 117 Mrd. € Assets under Management (AuM). Die Unternehmen der Initiative Asset Management Excellence managen davon rund 28,4 Mrd. € AuM. Der Markt der Asset Management Anbieter zeichnet sich insgesamt durch starke Unterschiede in der Unternehmensgröße aus. Am Markt sind auch viele mittlere und kleine Asset Manager tätig, die weniger als 25 Mitarbeiter beschäftigen.

Wie verteilen sich die AuM auf die einzelnen Asset Klassen?

Die AuM-Angaben der teilnehmenden Asset Manager verteilen sich mit 31 % (36 Mrd. €) auf die Asset-Klasse „Shopping-Center/ Fachmarktzentrum“.Dabei entfallen 26 Mrd. € auf die ECE Projetmanagement GmbH & Co. KG als Spitzenreiter. Auf Platz zwei mit 25 %

(29,7 Mrd. €) folgt die Asset Klasse „Büro“.

 

Wie viele Asset Klassen werden durch die einzelnen Dienstleister abgedeckt?

Auf dem Markt bieten Asset Management Gesellschaften in der Regel ihre Kompetenz in mehreren Asset Klassen an. Die meisten Asset Manager haben jedoch ihren Fokus auf 1 - 3 Asset Klassen.

 

Wie wird sich der Markt der Asset Management Dienstleister entwickeln?

Ein Großteil – etwa 77 % – der im Asset Management Report befragten Unternehmen gehen von einem weiteren Wachstum der Branche aus. Allerdings ist die Erwartung von Wachstum seit 2011 von 93 % gefallen.

5 % Logistik

11 % Sonstiger Handel

13 % Wohnen

15 % Sonstiges [u.a. Hotel, Parkhaus, Senioren-/Pflegeheim]

25 % Büro

31 % Shoppingcenter/Fachmarktzentrum

Aggregierte Verteilung aller AuM auf die Asset Klassen  

Quelle: Asset Management Report 2014, Bell Management Consultants BMC

Bei der vorliegenden Auswertung ist zu beachten, dass der relativ hohe Anteil im Cluster Shopping Center hauptsächlich auf zwei teilnehmende Unternehmen im AMR entfällt.


Die Nachfragerseite

Zu den Kunden der Asset Manager gehören nationale wie internationale Investoren und Institutionen sowie Family Offices. Die ausländischen Kunden machen etwa einen Marktanteil, gemessen an den AuM in €, von ca. 41 % aus. Die Verteilung der nationalen Kunden ordnet sich nach inländischen institutionellen Investoren mit etwa 32 %, Banken mit etwa 18 % und private Investoren mit 7 %. Der Anteil von Corporates macht zurzeit nur einen Anteil von ca. 1,4 % aus. Beauftragungen der öffentlichen Hand sind bisher kaum feststellbar.

 

Die Bedeutung der einzelnen Zielkunden für die Asset Manager hat sich in den letzten Jahren etwas verschoben. Die Gruppen der inländischen Investoren und der privaten Investoren sind mehr in den Fokus gerückt.

1,4 % Corporates

7,3 % Inländische private Investoren

18,3 % Banken

31,7 % Inländische institutionelle Investoren

41,3 % Ausländische Investoren

Abbildung: Verteilung AuM in % auf die Kundengruppen

Quelle: Asset Management Report 2014, Bell Management Consultants BMC


Es stellt sich die Frage, warum externes Asset Management überhaupt interessant ist und welches die entscheidenden Argumente für eine Beauftragung sind. Grundsätzlich lassen sich die potentiellen Kunden in drei Gruppen einteilen: Internationale Investoren, die im Inland keine eigene Plattform betreiben, nutzen die Dienstleistungen der Asset Manager. Aber auch inländische Investoren, die unterhalb einer kritischen Größe liegen und für die sich kein eigenes Asset Management lohnt, gehören zu den Kunden. Zu den wesentlichen Vorteilen externer Asset Manager gehören Flexibilität und Schnelligkeit. Aber auch Investoren mit einem eigenen inhouse Asset Management können sich die Frage stellen, ob nicht ein Outsourcing – ggf. auch nur von einzelnen Assets – strategische und finanzielle Vorteile bietet. Dabei ist auch das Outsourcing von Teilleistungen möglich.